Die Gebärmutter ist ein in der Mitte des kleinen Beckens gelegenes muskelstarkes Hohlorgan von birnenförmiger Gestalt. Sie besteht aus dem Gebärmutterkörper mit der Gebärmutterhöhle und aus dem Gebärmutterhals. Das Innere der Gebärmutterhöhle ist von Schleimhaut ausgekleidet. Bösartige Neubildungen des Gebärmutterkörpers betreffen nicht die Muskulatur des Organs, sondern die Schleimhaut, weshalb man vom Gebärmutterschleimhautkrebs spricht.
Die Eierstöcke sind die weiblichen Keimdrüsen. Die pflaumengroßen, mandelförmigen Organe sind paarig vorhanden und befinden sich ebenfalls im kleinen Becken.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 11.900 Frauen an einem Krebs der Gebärmutterschleimhaut und etwa 8.400 Frauen an einem Krebs der Eierstöcke. Damit sind dies die viert- und siebthäufigsten Krebsarten bei Frauen in Deutschland und die häufigsten bösartigen Tumoren des weiblichen Genitaltraktes. (Quelle: Robert Koch Institut)
Durch die beidhändige Tastuntersuchung des weiblichen Beckens oder die zytologische Untersuchung können die bösartigen Neubildungen der Gebärmutterschleimhaut und der Eierstöcke in der Regel leider nicht oder erst in fortgeschrittenen Stadien erkannt werden. Dies geht mit einer deutlich schlechteren 5-Jahres-Überlebensrate einher.
Als Hochrisikofaktoren für Gebärmutterschleimhautkrebs gelten:
- Langjährige hormonelle Einflüsse durch Östrogene z. B. als Folge einer frühen ersten Regelblutung (Menarche), von Kinderlosigkeit oder einer späten letzten Regelblutung (Menopause)
- Brustkrebs in der eigenen Vorgeschichte
- Übergewicht (Fettzellen speichern vermehrt Östrogene, ein BMI
von 30 erhöht das Karzinomrisiko bereits um das Dreifache)
- Diabetes mellitus
- PCO-Syndrom
- Metabolisches Syndrom (Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck, Nüchternblutzucker über 110 mg/dl, bauchbetonte Adipositas)
- Lynch-Syndrom
(„hereditary nonpolyposis colorectal cancer“, HNPCC)
Als Risikofaktoren für Eierstockkrebs gelten:
- Viele Eisprünge im Verlauf des Lebens, z. B. wegen früher erster Regelblutung (Menarche), Kinderlosigkeit oder später letzter Regelblutung (Menopause)
- Familiäre (erbliche) Belastungen
mit Eierstock- und Brustkrebs
- Endometriose
(Risikoerhöhung 37 %, Ursache unbekannt)
Der Altersgipfel einer Erkrankung an Gebärmutterschleimhautkrebs liegt in Deutschland zwischen 65 und 85 Jahren, allerdings können auch Frauen im 4. Lebensjahrzehnt schon betroffen sein. Ein frühes Erkrankungsalter ist Hinweis auf eine erbliche Variante im Rahmen des Lynch-Syndroms.
Das durchschnittliche Erkrankungsalter für Eierstockkrebs liegt bei 50-60 Jahren.
Die Deutschen Krebshilfe empfiehlt zur Diagnostik eine regelmäßige Ultraschalluntersuchung der inneren Geschlechtsorgane für alle Frauen ab 50 jedes Jahr mit einer speziellen Sonde, die in die Scheide eingeführt wird (Transvaginalsonographie). Frauen mit Risikofaktoren können auch schon früher untersucht werden.
Zunächst wird die
Gebärmutterschleimhaut
untersucht: Ist sie auffällig dicker als normal oder hat eine auffällige Architektur, kann das ein Hinweis für eine Krebserkrankung sein.