Man geht davon aus, dass etwa 15% der Bevölkerung in Deutschland eine Laktoseintoleranz hat. Je nachdem, wie ausgeprägt diese ist, leiden die Betroffenen unter Durchfällen, Bauchschmerzen und Blähungen.
Laktose wird in Arzneimitteln als bewährte und notwendige Trägersubstanz eingesetzt. Sie ist für die Festigkeit und damit Haltbarkeit der Tabletten verantwortlich. In Antibabypillen sind meist weniger als 50 mg Laktose pro Tablette enthalten, was einer Menge von rund 1-2 ml Kuhmilch entspricht (4,7 g/100 ml Kuhmilch). In der Literatur wird die Laktosemenge, ab der bei bestehender Laktoseintoleranz Beschwerden auftreten, mit 3-5 g angegeben. Außerdem ist bekannt, dass die Mehrzahl der Betroffenen unter einer laktosearmen Kost mit bis zu 12 g Laktose über den Tag verteilt symptomfrei bleibt. Dies entspricht etwa 240 ml Kuhmilch.
Deshalb ist eine Verschreibung laktosefreier hormoneller Verhütungsmittel eigentlich selbst bei einer bekannten Laktoseintoleranz meistens nicht erforderlich. Für den Fall, dass tatsächlich überhaupt keine Laktose toleriert wird, kann man mittlerweile aber auch auf laktosefreie Präparate zurückgreifen.
Es kommen beispielsweise in Frage:
- Valette®
- Maxim®
- Enriqa®
- Implanon®
- NuvaRing®
- Mirena®