Epidemiologie:
Die genaue Dimension, wie häufig eine Geschlechtskrankheit in Deutschland im Jahr auftritt, kann nur geschätzt werden. Zu diesen Erkrankungen zählen
Chlamydien ,
Herpes genitalis ,
Trichomonaden ,
Gonorrhoe ,
Mycoplasma genitalium,
Lues ,
Hepatitis B und
HIV .
Erreger: | Fälle/100.000 Einwohner/Jahr: |
Chlamydien | 300 |
Herpes genitalis | 300 |
Trichomonaden | vielleicht 150 |
Gonorrhoe | 20 |
Lues (Syphilis) | 5 |
Hepatitis B | 2-3 |
HIV | 2-3 |
Basisuntersuchung:
Als Hinweis auf eine Infektion gelten im Nativpräparat mehr als 25-30 Granulozyten pro Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung.
Laboruntersuchungen:
Der Umfang von Laboruntersuchungen und der Ort der Probenentnahmen (Genitale, Anus, Rachen) hängen im Wesentlichen von der Vorgeschichte und dem Befund ab. Bei einigen Patientinnen sind im Genitalabstrich keine Erreger nachweisbar, z. B. wegen der Benutzung eines Kondoms. Bei häufig wechselnden heterosexuellen Kontakten wird zumeist eine HIV-Serologie, eine Chlamydien- und Gonorrhoediagnostik empfohlen, bei sexuellen Kontakten mit Drogenkonsumenten (i.v. oder transnasal) zusätzlich eine Hepatitis-C-Serologie. Der sichere Ausschluss einer Infektion ist nur nach einem bestimmten Intervall zwischen Risikokontakt und Zeitpunkt der Untersuchung möglich.
Erreger: | Intervall zwischen Kontakt und Nachweis: |
Chlamydien | 2 Wochen |
Herpes genitalis | 3-7 Tage |
Trichomonaden | 4-28 Tage |
Gonorrhoe | 2-14 Tage |
Lues (Syphilis) | 12 Wochen |
Hepatitis B | 12 (6-26) Wochen |
Hepatitis C | 6 (6-26) Wochen |
HIV | 6 (6-12) Wochen |
Bei einer Geschlechtskrankheit sollen alle Partner der letzten 60 Tage mitbehandelt werden. Während und bis 7 Tage nach Behandlung einer Geschlechtskrankheit sollte kein Geschlechtsverkehr stattfinden oder zumindest mit Kondom verhütet werden.