Die vegane Ernährung ist eine sehr strenge Form der vegetarischen Ernährung, bei der ausschließlich pflanzliche Lebensmittel verzehrt werden. Alle tierischen Lebensmittel und Zusatzstoffe werden abgelehnt, teilweise auch Honig sowie Lebensmittel, bei deren Herstellungsprozessen tierische Bestandteile verwendet werden.
Das Vitamin B12
wird über die Nahrung aufgenommen und ist vor allem in Tierprodukten wie Eiern, Fleisch und Milch enthalten. Veganer gehören daher zur Risikogruppe eines nahrungsbedingten Vitamin B12-Mangels. Dieses Vitamin ist grundlegend wichtig für den Aufbau und die Gesundheit von Nervenzellen und Nervenbahnen. Bereits im Mutterleib benötigt das Ungeborene ausreichend Vitamin B12, damit sich das Gehirn richtig entwickeln und wachsen kann. Eine nicht ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 in der Schwangerschaft und Stillzeit kann daher Mangelerscheinungen beim Säugling hervorrufen, weshalb schwangere und stillende Frauen bei veganer Erährung eine adäquate Menge Vitamin B12 über Supplemente zuführen sollten. Auch für die Schwangere selbst ist bei einem Vitamin-B12-Mangel das Risiko für eine Anämie und neuro- oder psychiatrische Störungen (wie Polyneuropathie, Verlust des Vibrationsempfindens, Paresen, Depressionen) erhöht.
Zum Nachweis eines Mangels ist die Bestimmung von Holotranscobalamin (Holo-TC), der aktiven Form von Vitamin B12, geeignet. Bei niedrignormalen Holo-TC-Werten kann zur weiteren Abklärung auch die Methylmalonsäure (MMS)
bestimmt werden. MMS gilt als frühester Marker eines funktionellen Cobalamin-Mangels.