Vaginale Applikationsformen, die gebräuchlichen Verhütungsringe, setzen als Östrogen 15 µg
Ethinylestradiol (niedrigste verfügbare Dosierung) sowie als Gestagen 120 µg
Etonogestrel (Metabolit von Desogestrel) frei. Produktnamen sind beispielsweise Nuvaring® von MSD, CIRCLET® von MSD, Cyclelle® von Hexal AG, Ginoring® von Exeltis, Veri® Aristo von Aristo, Mycirq® von Hormosan und Setlona® von Mylan dura.
Die Vaginalringe bieten spezielle Vorteile, die sehr niedrige Dosierung, insbesondere des Ethinylestradiols, und die konstante Hormonabgabe. Diese führen zu einer
guten Zyklusstabilität und im Vergleich zu einem
kombinierten oralen Kontrazeptivum (KOK), also der Antibabypille mit einem Östrogen und einem Gestagen als Inhaltsstoffen, insbesondere auch zu einem günstigeren Blutungsmuster. Sie weisen keine erhöhten Risiken gegenüber KOK auf. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Akne, Depressionen und Scheidentrockenheit treten seltener auf. Da die Resorption über die Vaginalhaut erfolgt, ist auch bei Magen-Darm-Beschwerden nicht mit einer Wirkungsbeeinträchtigung zu rechnen. Befinden sich Vaginalringe weniger als 3 Stunden außerhalb der Vagina, ist der kontrazeptive Schutz nicht beeinträchtigt.
Von Nachteil ist, dass es unter Anwendung von Vaginalringen häufiger zu Scheideninfekten kommt. Auch der im Vergleich zu KOK in der Regel höhere Preis ist zu beachten.
Der Vaginalring wird von den Patientinnen selbst eingesetzt und verbleibt für 3 Wochen in der Scheide.
Vor Abgabe an die Anwenderin in der Apotheke müssen der NuvaRing® und CIRCLET® im Kühlschrank bei 2–8 °C gelagert werden. Nach der Abgabe und bis zur Einlage können diese Vaginalringe ungekühlt gelagert werden. Sie dürfen jedoch nicht Temperaturen über 30 °C ausgesetzt werden. NuvaRing® und CIRCLET® sollten in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. NuvaRing® und CIRCLET® müssen innerhalb von 4 Monaten nach dem Abgabedatum, in jedem Fall aber vor Ablauf des Verfallsdatums (je nachdem, welches Datum zuerst erreicht wird) in die Vagina eingelegt werden. Bei den anderen neueren Systemen ist keine Kühllagerung mehr erforderlich. Sie erlauben aufgrund einer technologischen Weiterentwicklung, einer anderen Materialmischung, auch Sechsmonatspackungen, die permanent außerhalb des Kühlschranks gelagert werden dürfen.