Gebärmutterhalskrebs

Früherkennung - Gebärmutterhalskrebs

Jährlich erkranken nach Daten der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland e.V. zur Zeit noch etwa 4.600 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Die Altersverteilung zeigt einen Gipfel zwischen 35 und 54 Jahren sowie einen erneuten Anstieg ab etwa 65 Jahren.

Der gesicherte Hauptrisikofaktor für Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen ist eine Infektion mit Hochrisiko-Typen der humanen Papillomaviren (HPV). Sie erfolgt in der Regel über Geschlechtsverkehr. Eine Infektion mit diesen Viren wurde als notwendige Ursache bei der Entstehung des Krebsleidens identifiziert. Insbesondere ungeschützter Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern, eine frühe Aufnahme des Geschlechtsverkehrs sowie eine große Zahl von Sexualpartnern steigern dementsprechend das Infektionsrisiko. Kofaktoren bei der Krebsentstehung sind außerdem Infektionen mit anderen Erregern sexuell übertragbarer Krankheiten, Nikotinkonsum sowie ein schlechter Ernährungszustand. Einen sicheren Schutz durch die Benutzung von Kondomen gibt es übrigens nicht.

In den 70´er Jahren war der Gebärmutterhalskrebs noch die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitalorgane. In der Bundesrepublik wurde dann 1971 das flächendeckende gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm eingeführt. Bei Teilnahme an einer solchen Untersuchung werden unter anderem Zellabstriche von der Gebärmutterhals-Oberfläche und aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen und auf einem Objektträger ausgestrichen. Durch eine zytologische Untersuchung dieses Ausstrichs, den sogenannten Pap-Test, können Vorstadien dieses Krebses entdeckt werden, welche dann entfernt werden, bevor der Krebs selbst ausbricht. Durch Einführung dieses Programms steht der Gebärmutterhalskrebs zur Zeit nur noch an 12. Stelle der Krebserkrankungen bei Frauen. Die Richtigpositiv-Rate des Pap-Testes ist allerdings eingeschränkt. Bei einmaliger Untersuchung werden nur etwa 50 Prozent der Krebsvorstufen erkannt, so dass eine regelmäßige Teilnahme an der Untersuchung zur Krebsfrüherkennung wichtig ist.
Seit Mitte 2007 bieten die gesetzlichen Krankenkassen für alle Mädchen im Alter von 9 bis 17 Jahren eine Impfung gegen humane Papillomaviren an, welche die Häufigkeit der Krebserkrankung weiter senken wird. Eine Impfung mit Gardasil® 9 schützt allerdings nur vor der Infektion durch neun Hochrisiko-HPV-Typen, welche aber für immerhin mehr als 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich sind (gegen HPV6,  11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58). Sie entbindet somit auch nicht von der Teilnahme an der Untersuchung zur Krebsfrüherkennung.
Leitlinie Prävention des Zervixkarzinoms Stand 12.2017
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