Acne inversa

Gynäkologie - Gutartige Erkrankungen - Acne inversa

Acne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, ist eine entzündliche Erkrankung der Haarfollikel, insbesondere in Hautarealen, in denen dicht benachbarte, teilweise direkt gegenüberliegende Hautflächen ständig miteinander in Berührung kommen wie zum Beispiel in den Leisten oder Achseln. Die Therapie erfolgt abhängig vom Schweregrad mittels lokaler Maßnahmen, medikamentös oder durch chirurgische Intervention.


Die Stadieneinteilung nach Hurley beschreibt den Schweregrad der Krankheit:

  • Stadium I: Abszessbildung, einzelne oder mehrere, ohne Sinusgänge oder Vernarbung
  • Stadium II: Einzelne oder mehrere weit auseinander liegende, rezidivierende Abszesse mit Sinusgangbildung oder Vernarbung
  • Stadium III: Diffuse oder beinahe diffuse Beteiligung oder mehrere miteinander verbundene Sinusgänge und Abszesse im gesamten Bereich


Eine wichtige Maßnahme zur Besserung besteht darin, mit dem Rauchen aufzuhören. Bei Übergewicht sollte Normalgewicht angestrebt werden.


Für Betroffene mit einem leichten Schweregrad stehen derzeit drei topische Behandlungsoptionen zur Verfügung:

  • Clindamycin-Lotion oder -Gel (Zindaclin®, über 3 Monate 2-mal täglich)
  • Fusidinsäure/Betamethason-Creme (z. B. Fucicort® 20 mg/g + 1 mg/g Creme)
  • Resorcin-Cremes (aufgrund eines schilddrüsenschädigenden Potenzials umstritten, nur als Rezeptur verfügbar)

Es gibt jedoch vermehrt Hinweise darauf, dass besonders Clindamycin bei einer dauerhaften Anwendung zu Resistenzen beiträgt. Daher sollten diese Therapieoptionen nicht langfristig eingesetzt werden.


Zur systemischen Therapie werden oftmals orale, entzündungshemmende Antibiotika eingesetzt. Bei einer leichten bis mittelschweren Form der Erkrankung können Vertreter der Tetrazyklin-Familie (z. B. Doxycyclin 2x 100 mg tgl. über 4-12 Wochen) eingesetzt werden. Leiden Betroffene unter einer mittelschweren bis schweren Form, sollte mit Clindamycin (300 mg 2-mal täglich über 10-12 Wochen) behandelt werden.


Das einzige aktuell zugelassene Biologikum bei Betroffenen mit mittelschwerer bis schwerer Acne inversa, die auf eine konventionelle systemische Therapie nicht ausreichend ansprechen, ist der TNF-alpha-Inhibitor Adalimumab (Humira® im Fertigpen), ein monoklonaler Antikörper, der subkutan injiziert werden muss. Er wird in der Regel von spezialisierten Fachärzten für Dermatologie verordnet.


Zur Behandlung der Acne inversa stehen neben medikamentösen Optionen auch chirurgische Interventionen zur Verfügung. Sie reichen von der lokalen Exzision persistierender Knoten und Abszesse bis zu einer weiteren Exzision der betroffenen Haut unter Mitnahme aller Fistelgänge, kontrakter Narben und destruierter Gewebe.

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