Die Kupferkette GyneFix® ist ein Implantat, das zur Schwangerschaftsverhütung in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Im weitesten Sinne gehört die Kupferkette zur Familie der Kupferspiralen, unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten von herkömmlichen Spiralen. Die Kupferkette besteht aus einem Nylonfaden, auf den vier (GyneFix®200, "mini") bzw. sechs (GyneFix®330, "standard") längliche Kupferhülsen mit einer Länge von 5 mm und einem Durchmesser von 2,2 mm aufgezogen sind.
Seit März 2022 ist mit Gynefix®10 ein Modell in der Größe der Gynefix®330 auf dem Markt, welches eine zugelassene Anwendungsdauer von 10 Jahren aufweist. Die beiden anderen Modelle sind für 5 Jahre zugelassen.
Vorteile:
Der Nylonfaden wird mit einem Knoten etwa neun Millimeter tief in die Muskulatur der Gebärmutterwand implantiert. Dadurch wird die Gefahr des Verrutschens im Vergleich zur herkömmlichen Kupferspirale verringert, der Verhütungsschutz ist noch effektiver. Weil die Kupferkette rahmenlos, flexibel und klein ist, verstärkt sie im Vergleich zu den übrigen Kupferspiralen die Regelblutung nicht so sehr (speziell GyneFix®200) und verursacht weniger Nebenwirkungen wie z. B. Gebärmutterkrämpfe. Die geringe Größe von GyneFix®200 ermöglicht häufig auch eine Einlage bei jungen Frauen mit einer kleinen Gebärmutter.
Nachteile:
Das Einlegen der Kupferkette ist schwieriger als bei einer klassischen Spirale. Die Erfahrung des Arztes spielt hierbei eine größere Rolle. Insbesondere die Gefahr des Durchstoßens der Gebärmutterwand ist bei der Kupferkette höher als bei der Kupferspirale. Ist die Dicke der Gebärmuttermuskulatur am oberen Ende dünner als 11 mm, dann sollte die Kupferkette nicht eingelegt werden. Der beste Zeitpunkt für das Ausmessen der Dicke vor Einlage der GyneFix Kupferkette ist zum Ende der zweiten Zyklushälfte. Zu diesem Zeitpunkt ist die Darstellung des Muskels per Ultraschall am deutlichsten, da er sich in dieser Zyklusphase deutlich zur Schleimhaut abgrenzt. Die langjährige Anwendung von Gestagen-Kontrazeptiva (insbesondere der
Dreimonatsspritze ) kann Einfluss auf die Beschaffenheit der Muskulatur genommen haben. Ist diese zu dünn, kann eine Rückbildung nach Absetzen der Hormone abgewartet werden (ca. 2-3 Monate). Um GyneFix® einsetzen zu können, sollte der betreffende Arzt eingewiesen und zertifiziert sein.
Die Einlage:
Vor dem Einlegen wird die Packungsbeilage und ein Aufklärungsbogen zum Lesen ausgehändigt und es werden gegebenenfalls Fragen zu Nutzen und Risiken der Anwendung beantwortet. Die Einverständniserklärung erfolgt schriftlich.
Das Einsetzen in die Gebärmutter sowie die Entfernung erfolgen am zweckmäßigsten bei abklingender Regelblutung, da dann der Gebärmutterhals etwas weiter geöffnet ist und eine bestehende Schwangerschaft mit großer Sicherheit auszuschließen ist. Dem Einsetzen muss ein unauffälliger Krebsabstrich vorausgehen, der nicht älter als 12 Monate zurückliegen sollte.
Nach einer Geburt sind
mindestens 6 Wochen abzuwarten, bei stillenden Müttern oder
nach einem Kaiserschnitt sollte die Einlage
frühestens 12 Wochen nach der Entbindung erfolgen. Frauen, welche die
Dreimonatsspritze verwenden, sollten die Kupferkette wegen der Gestagenwirkung auf die Gebärmutter nicht benutzen, bis sich wieder normale Menstruationsblutungen eingestellt haben.
Im Off-Label-Use können beispielsweise zwei Stunden vor der Einlage eine Tablette Arthotec® forte in die Scheide eingeführt werden und/oder dreißig Minuten davor 11 ml Instillagel®. Dies kann die Einlage erleichtern und Schmerzen durch die Einlage lindern.
Vor Einlage der Spirale werden Scheide und Gebärmutterhals desinfiziert. Dann wird die Gebärmutterlänge mit einer dünnen Sonde gemessen. Die mini GyneFix® kann bei einer Sondenlänge ab 5 cm bis zu 7,5 cm eingesetzt werden, ab 8 cm Sondenlänge sollte die GyneFix® 330 zur Anwendung kommen. Danach wird ein Applikationsinstrument in die Gebärmutter eingeführt, bis es am Fundus uteri, dem Gebärmuttergrund, anstößt. Das Instrument ist vom Prinzip her ein Rohr, durch das die GyneFix bis zum Ansatz hochgeschoben und dann langsam und vorsichtig in den Gebärmuttermuskel weitergeschoben wird. Das Muskelgewebe schließt sich sofort um den Knoten und das Applikationsinstrument wird entfernt. Abschließend werden die Rückholfäden auf die passende Länge gekürzt.
Wichtige Punkte nach dem Einsetzen:
Bitte beachten Sie, dass Sie
Kosten:
Das Einlegen einer Kupferkette ist eine Leistung, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Sie müssen sowohl für die Materialkosten der Spirale als auch für das Einsetzen aufkommen. Die Zertifizierung der Contrel Research, Gent, Belgien, liegt vor, die Einweisung erfolgte direkt vom Entwickler der Methode, Dr. Wildemeersch in Gent/Belgien. Nur der erste Ultraschall zur Lagekontrolle ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, alle weiteren Ultraschallkontrollen sind kostenpflichtig. Auch die Entfernung der Spirale auf Wunsch ist eine Selbstzahlerleistung!
Registrierung:
Wer seine GyneFix registrieren lässt, hat im Falle eines unverschuldeten Verlustes unter folgenden Voraussetzungen 5 Jahre Anspruch auf kostenfreien Ersatz:
Links:
Kupferkette zur Verhütung - Informationen und Hilfreiches zum Thema hormonfreies Verhüten mit der Kupferkette GyneFix vom Hersteller
pro familia - Informationen von pro familia zur Verhütung mit der Kupferkette