Die normale Schwangerschaftsdauer beträgt im Mittel 280 Tage, d.h. 40+0 SSW. Der Zeitraum zwischen 40+1 und 41+3 SSW wird als Terminüberschreitung bezeichnet. Bei Überschreitung des Termins um mehr als 10 Tage spricht man von einer Übertragung. Eine korrekte Terminbestimmung, idealerweise schon früh im ersten Schwangerschaftsdrittel gilt als grundlegende Voraussetzung für die Betreuung einer Schwangerschaft und die Geburtsplanung.
Primär entscheidend für das geburtshilfliche Management ist das Risiko-Profil jeder Schwangeren.
Mögliche Gründe für die Geburtseinleitung vor oder zum Geburtstermin sind ein höheres mütterliches Alter, diverse mütterliche Vorerkrankungen wie z. B.
Präeklampsie,
Diabetes
bzw.
Gestationsdiabetes, eine fetale
Wachstumsabflachung
und/oder ein fetales Schätzgewicht, welches stark von der Norm abweicht, eine zu geringe Fruchtwassermenge (Oligohydramnion) oder auch eine
Mehrlingsschwangerschaft.
Handelt es sich am Geburtstermin um eine komplikationslos verlaufende Schwangerschaft einer Gesunden unter 40 Jahren mit einer normalen Fruchtwassermenge und einem Amniotic Fluid Index (AFI) ≥8 cm, kann primär bis zur 41+0 SSW mit einer Einleitung zugewartet werden.
Das regelmäßige CTG ist alle 2-3 Tage ab der 40+0 SSW auch ohne bestehende Risikofaktoren zu empfehlen, bei einem AFI zwischen 5 und 8 cm sollte nach 3-4 Tagen auch die Fruchtwassermenge kontrolliert werden.
Wird bei 41+0 SSW nicht eingeleitet, sind zumindest weitere Kontrollen der Schwangerschaft mittels CTG und Bestimmung des Fruchtwasser-Index alle 2-3 Tage indiziert.